Stellungnahme zu Israel

12.10.2023

des Instituts für Judaistik

 

Das Institut für Judaistik spricht sich klar solidarisch mit Israel aus. Wir wünschen allen Menschen, die von den derzeitigen Ereignissen, in Israel und außerhalb und unabhängig ihrer Identität, betroffen sind, ein rasches Ende des aktuellen Konflikts und eine alsbaldige Rückkehr in ein kampf- und gewaltfreies und damit menschenwürdiges Leben.

Das Institut für Judaistik zeigt sich von den Vorkommnissen in Israel zutiefst betroffen. Kriegerische Auseinandersetzungen, besonders aber Angriffe auf Zivilbevölkerung und zivile Einrichtungen sind grundsätzlich zu verurteilen. Im speziellen Fall handelte es sich eingangs um einen gezielten Angriff einer terroristischen Gruppierung, der – wie jeder terroristische Akt – vornehmlich Einschüchterung, das Schüren von Angst und Hass und das Säen von Gewalt zum Ziel hat.

Terrorismus ist ein Gewaltakt, der auch eine Kontrolle von Kommunikation darüber einschließt. In diesem Sinne rufen wir dringend dazu auf, Gespräche und Diskussionen über den Nahost-Konflikt immer, aber vor allen in diesen Tagen, kritisch zu führen und unterschiedliche Positionen zu berücksichtigen. Der Konflikt ist historisch gewachsen und nuancenreich. Alle mündigen Menschen sind dringend angehalten, sich fachlich fundiert und durch entsprechend etablierte Quellen zu informieren. Das Institut für Judaistik trägt seit jeher zu dieser Art der Informationsvermittlung, auch im Israel-Palästina-Konflikt, bei und wird dies auch weiterhin tun.

Aktuell kursieren in verschiedenen Medien, national wie international, viele Berichte, Bilder und Videos. Diese können traumatisierend wirken und es gilt, deren Konsum selbstverantwortlich zu überblicken. Berichterstattung kann subjektiv sein und implizit Stellung für ein Vorgehen beziehen, das nicht nur Jüdinnen*Juden, sondern Menschen überhaupt zutiefst verachtet. Das Institut für Judaistik betont den unbedingt sensiblen und verantwortungsbewussten Umgang mit dieser Art der Berichterstattung, vor allem bei deren Weitergabe im virtuellen wie im realen Raum. Generell gilt zwischen Politik und Terrorismus klar zu unterscheiden und entsprechende Begrifflichkeiten differenziert zu verwenden. Im Nahen Osten sterben dieser Tage Menschen – und jeder dieser Menschen ist ein Mensch zu viel. Dies gilt es, vor allem aus einer Perspektive außerhalb des Landes Israel, unbedingt nicht aus dem Blick zu verlieren.